Exclusive im Molotow, Hamburg

Nach knapp 8 Jahren Konzertgängertum kam es an diesem Mittwoch mal wieder zu einer Premiere, die unterschiedlichen Startzeiten ermöglichten es nach dem Knust mit dem Molotow einen der echten Kultclubs dieser Stadt zum ersten Mal zu besuchen.


Die Vorband an diesem 2.Teil des Abends gab die Osnabrücker Band Taiga und die sollte dann gleich mal zeigen, dass man nicht von einem fernen Kontinent sein muss, um starke Musik zu machen und das auch Vorbands mal so richtg geil sein können.

Schon als ich in den Club reinkam und neben 2 Gitarren und den Drums noch zusätzlich Keys und Percussions auf der Bühne erblickte, war ich mir nahezu sicher, dass das ne ganz coole Band sein könnte.

Und genau das wurde dann letztlich bestätigt mit schönem Rock, klasse Rhythmen, die einfach nur mitrissen, und klugen Texten.  Ein bisschen erinnerten sie dabei an Madsen, was ja nicht die schlechteste Referenz ist - im Gegenteil.

Leider war der Club gerade zu Beginn noch sehr spärlich gefüllt (und auch zum Hauptact alles andere als ausverkauft, was dann aber die Ekstase erleichterte *g) und die Jungs bekamen für mein Empfinden einen viel zu verhaltenen Applaus. Mit der Zeit allerdings wurde der Saal dann aber doch warmgespielt.

Mal wieder eine versteckte deutsche Perle also entdeckt, die direkt den Facebook-Daumen bekam und hoffentlich mal einen eigenen Gig hier spielen wird --- absolute Empfehlung.


Vom Hauptact Exclusive kannte ich ehrlich gesagt auch noch gar nicht viel, nämlich nur einen Ausschnitt von ihrem Auftritt bei New Music Award, den sie damals auch gewannen und die Hörproben des zweiten Albums, die auf den ersten Höreindruck gar nicht mal so überzeugten.


Live allerdings war es äußerst schwer, wenn nicht gar nicht unmöglich, von diesem Mix aus Rock und Elektro mit leichten Rap-Einflüssen, nicht begeistert zu sein. Besonders die Beats waren richtig geil (vor allem beim wohl bekanntesten Song "Laufen lernen", bei dem dann vollkommene Ekstase galt) und auch die Texte durchaus ansprechend, wobei das bei geiler Mukke, wo man einfach nur abgehen will nicht die ganz hohe Prio hat. 

Dazu ein cooler, charismatischer Sänger mit einer "sexy" Sing- (und fast noch mehr Sprech) stimme, den auch eine blutige Verletzung zur Hälfte des Sets nicht aus der Bahn brachte.

Kurzum: Springen, dancen, abgehen und schwitzen war das Motto, dem sich bei diesem Auftritt niemand entziehen konnte. Genau das richtige um einfach mal den Alltag hinter sich zu lassen.

Allerdings ist hier auch etwas Kritik fällig: Mit zwei Alben im Gepäck und bei der ersten Headliner-Tour find ich es schon enttäuschend nur knapp 65 Minuten lang auf der Bühne zu sein. Und letztlich war ihr Stil doch recht eintönig. Nichtsdestotrotz eine sehr sehr geile Liveband, die den Laden vollends im Griff hatte.