Thees Uhlmann im Lido, Berlin

Unverhofft kommt oft, dieses Motto galt konzerttechnisch dieses Jahr ja nicht erste Mal. 

Entsprechend gut gelaunt war ich dann auch ob der Tatsache, dass Thees im Vorprogramm des 11 Freunde-Rudelguckens einen kleinen Soloauftritt haben sollte, das roch doch nach einem würdigen Ende des kleinen Stadtbesuchs anlässlich des CL-Finals.


Um es kurz zu machen: Der Riecher täuschte in der Hinsicht keinesfalls. Kurz vor Öffnung der Türen war ich vor dem Kreuzberger Lido angekommen und da der Großteil der Leute verständlicherweise wohl eher wegen des Fußballs da war und entsprechend die Sitzgelegenheiten oder den Tresen ansteuerte, war es auch überhaupt kein Problem ein Plätzchen in Reihe 1 zu ergattern (um nicht zu sagen, nie war es leichter als heute).

Fast pünktlich betrat dann Thees mit seiner Gitarre und seiner Mundharmonika die Bühne und startete das Set mit "17 Worte". Einen Titel, den ich eigentlich insbesondere wegen dem Schlagzeug-Outro liebe, dennoch war er natürlich Pflicht aufgrund des leichten Fußballbezugs und letztlich kam er auch in der Solo-Version sehr gut rüber.
Auch "Zum Laichen und Sterben …" funktioniert so recht gut und sorgte auch für ganz gute Stimmung (zumindest ein kleiner "Gefangenenchor" war am Start) in Anbetracht des Publikums, riss mich jetzt aber nicht so vom Hocker (da stellen sich vermutlich erste Abnutzungserscheinungen ein).

Das nächste "Must-Have" des Abends war natürlich "Das hier ist Fußball", nicht zuletzt weil im Lido Astra ausgeschenkt wird *g. Zu dem Song ist eigentlich auch schon alles gesagt und geschrieben worden. Ist und bleibt - egal ob solo oder mit Band - einfach eine wundervolle Hymne auf den besseren Club der Stadt. Zum Ende hin gabs ne kleine Textänderung, die ich aber leider akustisch nicht ganz verstanden habe.


Eine echte Überraschung stellt dann der 4.Titel des Sets dar. Angesichts der Temperaturen tauchte er da schon fast zwangsläufig dort auf, aber trotzdem hätt ich nicht gedacht, dass "Sommer in der Stadt" zum einen überhaupt solo gespielt wird und zum anderen doch so gut funktioniert. Trotzdem ist das Ding mit voller Bandbesetzung unschlagbar.


Zu "Kaffee & Wein" und "Liebeslied" braucht man nicht sonderlich viel schreiben, da sie auch bei Bandauftritten sehr reduziert performt werden. Aber besonders über letzteres als Ausklang habe ich mich dennoch sehr gefreut.


Thees selber war wieder voller Spiel- und vor allem Erzähllaune … seine teils schon mehrfach gehörten Storys bleiben dabei immer interessant, weil er oft mal kleine, neue Details miteinbaut.


Am Ende hab ich dann auch noch die Setlist eingesackt - was mir (u.a. aufgrund Schüchternheit) bis dato auch noch nicht gelungen war. Der ließ sich entnehmen, dass "Hier komm ich her" auch noch zur Debatte stand, aber leider doch nicht gespielt wurde, dennoch war es ein mehr als gelungener Ausklangs des Sommers in der (Haupt-)Stadt und eine wahre Freude Thees auch mal ohne Band erlebt zu haben.

 

Nachher gabs dann noch u.a. "Männer" vom Berliner Kneipenchor … das konnte ich  zeitbedingt leider nicht mehr erleben, dafür aber den Torjubel beim 1:0 von Barca direkt am Stadion.