Anastacia und Tonbandgerät auf der Kieler Woche

Über die beiden bzw. 1 3/4 (Wieso? Dazu später) Konzerte bei der Kieler Woche werde ich nun mal wirklch versuchen weniger Worte zu verlieren. Denn es hat einfach im Ganzen deutlich weniger Spass gemacht, weil man das Gefühl hatte, dass mindestens 90% des Publikums mehr oder minder aus Langeweile auf den jeweiligen Gratis-Konzerten gelandet sind und nicht wirklich Bock hatten der Musik zu lauschen. Bei beiden Locations (Hörn und Ostseekai) bin ich zudem in einer dermaßen trostlosen Menschentraube gelandet, dass man selbst schon kaum mehr Lust hatte.


Anastacia begann ihr Set direkt mit einem ihrer größten Hits (Left Outside Alone), der live sehr gut rüberkam. In der Folge jedoch nervte neben dem öden Publikum auch noch der Sound, der insbesondere in der ersten Hälfte des Konzerts ziemlich mies war und den Genuß an diesem Abend weiter senkte. Zudem war die 1.Hälfte des Sets dann auch recht mau. Ich verstehe natürlich gut, dass man auch sein neues Album vorstellen will, aber warum in aller Welt dann die 1. Singleauskopplung - die ich wirklich sehr gelungen fand und so gern live hören wollte - nicht gespielt wurde, erschließt sich mir nicht. Richtig unnötig war zudem der Rockcover-Block, auch wenn sich die ausgewählten Songs mit Anastacias genialer Stimmfarbe schon echt gut anhören.

Zum Ende hin folgte dann doch noch Hit und Hit und mit der hervorkommenden Sonne taute dann auch das Publikum zumindest etwas auf und es wurde noch ein versöhnlicher Ausklang des erstaunlich langen Gigs (knapp 90 Min.).

Es liest sich jetzt ziemlich negativ und es war auch definitiv keines der Konzerte, von denen man länger zehren könnte, aber nichtsdestotrotz war es die richtige Entscheidung nach Kiel zu fahren um diese außergewöhnliche Frau und Stimme mal live zu erleben (im Vorfeld musste sie ja leider noch durch den grausigen Live-Sänger Tim Bendzko ersetzt werden).

Sympathiepunkte sammelte sie zudem auch noch, als sie beim Publikumsbesuch die Rollstuhlfahrer knuddelte.


Nun stand also ein kleiner Locationwechsel an und passend zum Konzertbeginn war ich dann auch am Ostseekai angekommen, um mal wieder Ole mit seiner Band Open Air zu erleben.

Die legten auch wieder eine klasse Performance hin, aber aus den bei Anastacia schon genannten Gründen fehlte auch hier einiges um von einem gelungenen Konzert zu sprechen. Im Vergleich zum Clubkonzert vor wenigen Wochen in Hamburg war es jedenfalls ebenfalls ziemlich trostlos und auch die Band wirkte entsprechend etwas enttäuscht.

Ich habe natürlich trotzdem brav mitgesungen und es war trotzdem kein wirklich mieser Abend. Highlights sollten dabei "Fremde Städte" und "Ich komm jetzt heim" (wirkt vor der Ostsee als Kulisse noch gefühlvoller) werden.


Hinzu kam, dass ich leider zugfahrtbedingt nicht bis zum Ende des Konzerts bleiben konnte, welches ursprünglich viel früher angesetzt und zu meiner Rückfahrt passend war. Da der Funke aber nie so ganz übersprang, war das zu verschmerzen, zumal ich auf dem Fußweg zurück noch den Klängen meines Favoriten "Deine Tasche riecht nach Schwimmbad" lauschen konnte.

Auf der IdeenExpo in 14 Tagen bzw. auf jeden Fall dann zum Jahresabschluß in HH wird es aber mit Sicherheit wieder deutlich genialer.