Thees Uhlmann in der Kulturfabrik, Krefeld

Der vermeintlich (letzte) Einzel-Auftritt von Thees mit Band führte mich in die - ohne jemanden zu nahe treten zu wollen - Hässlichkeit Krefelds.

 

Gott sei Dank habe ich aber bis heute keinerlei signifikanten Zusammenhang zwischen Stadtattraktivität und Konzertqualität ausmachen können und so sollte es auch bleiben.

 

Den Auftakt an diesem Sommerabend machten die am Montag live kennengelernten "Torpus & The Art Directors".

Wie schon erwartet kam der besondere Sound in einer x-beliebigen Halle nicht ganz so rüber wie noch zu Wochenbeginn und Sänger Sören teilte dann auch direkt mit, dass die Stimme etwas angegriffen sei (und auch dieser Fakt etwas der Genialität der Band nahm), was die Freude den Jungs(und dem Mädel) zuzuhören, allerdings nur geringfügig minderte, da stattdessen die auf der Straßenmusik-Tour nicht eingesetzten Blasinstrumente und ein echtes Schlagzeug zum Einsatz kamen, die manche Songs dann wieder aufwertete.

Insgesamt also auch beim 2. Auftritt mehr als überzeugend.

 

Thees ließ die nicht ganz ausverkaufte KuFa dann relativ lange warten, was der Stimmung sobald seine Band und er die Bühne betraten dann allerdings auch in keinster Weise schaden sollte. Das zumindest mir neue Intro war direkt mal hammergeil und "Es brennt" ein guter Setbeginn (auch wenn mir "Weiße Knöchel" auf der anderen Seite sehr gefehlt hat) . 

Auffällig war der sehr sehr gut abgemischte Sound und die gefühlt so nicht gekannte Wucht insbesondere vom Schlagzeug, die sich wie ein roter Faden durch den gesamten Abend zogen und mit dafür sorgte, dass es mit Sicherheit mein schönstes Thees-Konzert ausserhalb der Hamburger Grenzen werden sollte.


Es fällt sehr schwer überhaupt irgendetwas aus diesem genialen Abend in besonderer Weise zu erwähnen, zumal die Setlist bis aufs oben schon erwähnte keinerlei Wünsche offen ließ und perfekt zusammengestellt war. Was nicht zuletzt daran lag, dass sich hinter "Akustik (Thees Only)" ausgerechnet die beiden Songs "Das hier ist Fußball", mit welchem ich in Krefeld trotz des KFCs nicht gerechnet hätte, und "Liebeslied" verstecken sollten und zudem im Zugabenteil dann auch noch der "Sommer in der Stadt" besungen wurde.

Einzig noch etwas schade war, dass Thees nicht ganz so in Erzähllaune war (laut eigener Aussage ziemlich nervös), aber wenn dann doch immerhin noch mit mir teils neue Anekdoten aufwarten konnte (schön auch seine "Hommage" an den Grotifanten und an Olli Schulz).

Man könnte sicher noch vieles schreiben, aber man es auch einfach nur nochmal kurz und knapp machen: Es war ein wundervoller Abend, den Thees und seine Band im Glutofen dem sehr gut mitgehenden Publikum präsentierte.

 

Doch dass der Abend dann noch mit "Zerschmettert in Stücke" sein Ende fand, setzte dem Ganzen noch die positivste aller möglichen Kronen auf. Live noch soooo viel schöner und als Rausschmeißer auch genau an der richtigen Stelle im Set platziert.

Nach 10 gesehenen Konzerten endet damit also mindest vorerst eine tolle Zeit mit Thees, die in den allermeisten Fällen zusammen mit anderen Herbert-Bekanntschaften erlebt werden durfte, was es noch schöner macht.

 

Komm bald zurück Jung - in welcher Form auch immer :)