Kettcar im Tower Musicclub, Bremen

Fehlte gestern noch ein bisschen was zu einem überragendem Konzert sollte 24 Stunden später eines der absoluten Konzerthighlights des Jahres folgen und ich bin sehr froh, dass ich eines dieser sehr begehrten Tickets für den 20.Jahrestag dieses Clubs mit dem Comeback-Auftritt der Band um Marcus Wiebusch ergattert zu haben. 

Eine Band, die ich bislang zugegebenermaßen abseits der bekannteren Songs jedoch bislang viel zu wenig wahrgenommen habe, bei der Solotour von Marcus aber wurde mir die Qualität mancher Songs dann bereits bewusst und dementsprechend gespannt und erwartungsvoll war ich bezüglich meiner Kettcar-Livepremiere.


Der stand jedoch zunächst eine nervig lange Zeit zwischen Einlass und Konzertstart zunächst im Weg, bevor es dann mit einem jener Songs losging, den ich auf der Solotour schätzenlernte. Gleich die "Deiche" zeigten wie unfassbar stark diese Band live ist und wie sehr sie vermisst wurde, denn von den ersten Takten an war Rock vom Feinsten im Raum und es herrschte eine Megastimmung im Tower. Selbige sollte bei den beiden folgenden Songs (siehe auch Setlist) direkt zum ersten Mal den Siedepunkt erreichen, bevor mit dem Balkon gegenüber ein erstklassiger Gänsehautmoment kreiert wurde. Der Publikumschor bei dem Song konnte einen aber auch kaum kaltlassen.


Nicht zuletzt dieser gelungene Ritt auf der Stimmungs-/Gefühlsachterbahn sorgte dafür, dass dieser Abend unvergesslich bleiben wird und mich nun definitiv zum Kettcar-Fan machte und die schrecklichen Momente des Vorabends, zu denen Marcus im Übrigen kurze und passende Worte fand, für 90 Minuten ausgeblendet werden konnten.

Ab Song 5 tauchten vermehrt Songs auf, die ich noch überhaupt nicht kannte und wo ich es ein Stück weit bedauerte nicht Mitsingen zu können. Da lautstärkentechnisch die Texte schwer in Gänze verständlich waren, konnte ich dafür allerdings meine volle Konzentration auf die Musik zu legen, die mir sehr zusagte (z.B. das Drumintro bei "Rettung"). Nach Gänsehautmoment Nr.2 (Balu) konnte auch ich dann aber auch wieder für einen Song alles geben, bevor es dann für den Rest des Hauptsets nochmal in den Zuhör-und-Geniess-Modus ging.


Der Zugabenteil war dann das berühmte Tüpfelchen auf dem I, bei dem sowohl die sowieso sehr spielfreudige Band und das Publikum nochmal alles aus sich herausholten. Diese Schlussphase des Konzerts gipfelte im finalen Gänsehautmoment und meiner so langersehnten Livepremiere der Landungsbrücken.

Irgendwie ja schon paradox, dass beide Bremen-Abende mit einem Hamburg-Song finalisiert wurden.


Zurück zum Thema: Diese Gänsehautmomente und die unfassbare Wucht bei den rockigeren Nummern, die man rein vom Album hören so bombatisch gar nicht erwartet, haben diesen Abend zu einem echten Highlight werden lassen.

So sehr ich das Ende des kurzen Solopfades von Marcus bedauerte, so sehr freu ich mich jetzt auf Neues dieser mehr als großartigen Liveband, die mich insgesamt dann auch einfach noch mehr abholt als Marcus allein (wobei der Bläsereinsatz dort auch immer genial war).


Bei besonderen Konzerten enthält mein Blog auch die Setlist, von daher ;)


Deiche / Kein Aussen mehr / Graceland / Balkon Gegenüber / Der Apokalyptische Reiter und das besorgte Pferd /
48 Stunden / Rettung / R.I.P. / Balu / Money Left To Burn / Stockhausen, Bill Gates und ich / Wäre er echt /
Im Taxi weinen / Im Club 

Zugabe: Jenseits der Bikinilinie / Ich danke der Academy / Schrilles, buntes Hamburg / Landungsbrücken raus


P.S.: Sehr unterhaltsam waren im Übrigen auch die Songansagen.