Madsen in der Großen Freiheit 36, Hamburg

Das eigene Geburtstagskonzert geplatzt, durfte ich immerhin am Dreizigsten meines Geburtsmonats dem 500. Konzert der Wendländer beiwohnen.

 

Eröffnet wurde dieses wie schon beim Albumreleasegig im August von Pensen Paletti. Ich finde es nach wie vor erstaunlich, wie man sich so dermaßen zum Horst macht, aber ein weiteres Mal bräuchte ich ihn nicht solo. Zu Gute halten muss man ihm aber, dass er auch die Große Freiheit gut in Stimmung brachte. Und dank seines Auftritts gab es nach den verpassten (und auch 2016 nicht machbaren) Monsters-Konzerten  wenigstens die Chance 2-3 derer Songs live zu hören, welche für mich auch die Höhepunkte seines kleinen Sets waren.

 

Schon das neue Intro von Madsen steigerte die Freude auf den Hauptact des Abends nochmals. Es war eine instrumentale, mit Streichern aufgepeppte, Version von Kompass, die wundervoll klang. Es folgte der logische, weil so gut an diese Position passende Opener "Sirenen". Der Song ist und bleibt live (nicht zuletzt durch das geniale Instrumental) eine Granate und die Message passt zudem auch noch in die weltpolitische Zeit.

Auch Song 2 (Ich trink nur eben aus) gefiel mir heute um Längen besser als bei seiner Livepremiere. 

Ansonsten fällt es eigentlich schwer viel mehr über das Konzert zu schreiben, als dass es wie immer eine mehr als geniale Show war, bei der man einfach mal wieder alle Sorgen abstreifen und alle Fünfe gerade sein lassen und sich einfach der Musik hingeben konnte. Entsprechend fertig (heiser, leicht verletzt und ko), aber auch unfassbar glücklich bin ich dann nach dem Finale (Lass die Musik an) auch heim.

 

Die Jungs und Lisa Who machen einfach jedes Mal aufs Neue irrsinnig Bock und auch die Setlist ließ kaum Wünsche offen, auch wenn an so einem besonderen Abend auch gern noch etwas besonderes hätte in selbiger auftauchen dürfen  (und das auch gerne ruhiger wie meine Lieblingsballade "Im Dunkeln" oder aber doch rockiges ala "Im Moped nach Madrid" oder auch "Love is a killer", die alle drei schon auf der Tour gespielt wurden).

Andererseits schön, dass das Set nicht so planmäßig durchgetaktet scheint wie bei der vergangenen Tour, so bleibt Hoffnung für die kommenden drei Madsenabende in der nächsten 9 Monaten (urspünglich waren nur 2 angesagt, aber nach dem Gig wurde dann direkt nen Ticket für die Show am Timmendorfer Strand geordert) ;).


Richtig gelungen waren übrigens auch die beiden neuen Covereinlagen (Nirvanas "Smells Like Teen Spirit" und "Zu Spät" von den Ärzten), welche die sowieso schon exzellente Stimmung gefühlt noch weiter anheizten.

Apropos Stimmung: "Du schreibst Geschichte" war ein früher Höhepunkt, bei dem man Gefühl hatte, dass der Club abgerissen wird. Solche Momente kamen noch mehrfach vor. 


Abschließend noch zu zwei Songs ein paar Worte:

- Kompass: Mit Anwesenheit der Madsen-Eltern erst recht ein Gänsehaut-Träumchen

- Leuchttürme: Live und auch ohne Bosse als Gastsänger einfach ein Brett


Fazit des Abends: Es wird von Mal zu Mal besser, das gelingt nicht vielen Acts. Und so landet auch dieser Abend weit oben in den Top-Erlebnissen des Jahres 2015, könnte aber durchaus direkt vom nächsten Madsen-Gig verdrängt werden (mehr dazu dann in 11 Tagen).