Madsen und Tonbandgerät in der Strand-Arena am Timmendorfer Strand

Das eigentliche Highlight rund um das Jubiläumskonzert fand an diesem Samstag am Ostseestrand von Timmendorf statt, wo Madsen ihre Festival-Saison beenden sollten und auch meine OpenAirs sich dem Ende neigten.

Trotzdem hätte ich mich trotz der etwas anderen Location (Beach-Volleyball-Arena - war übrigens sehr chillig im Sand auf den Einlass zu warten)  "nur" für Madsen möglicherweise nicht auf den Weg an die Ostsee gemacht, da aber im Vorfeld Tonbandgerät ebenfalls im vollem Setlistenumfang aufspielen sollten, hatte ich quasi zwei geschätzte Bands in einem.

 

Den Hamburgern oblag es also das Publikum einzuheizen und das gelang ihnen um Längen besser als vor 2 Wochen in Unna, nicht zuletzt weil ein erstaunlich großer Anteil im Publikum nur bzw. insbesondere für sie vor Ort waren. Und zudem wurde wieder mal bewahrheitet, dass die Truppe um Ole bei Konzerten im Norden einfach noch ne Schippe drauflegen kann.

So hatte man das Publikum dann auch von Beginn an gut im Griff, wohl auch weil "Lass die Dioden leuchten" für meinen Geschmack weiterhin den perfekten Opener darstellt. Früh kam es aufgrund der Set-Verlängerung im Vergleich zum letzten Gig zu einem ersten Highlight für mich: Das schmerzlich vermisste "Ozean" war an diesem Ort definitiv Pflicht und der erste echte Gradmesser für Textsicherheit und Lautstärke des Publikums (mit Bravour überstanden).

Ein Stück weit wird die Show auch immer solider (der Satz "Jedes Mal besser" wird aber auch immer schwerer zu erfüllen), trotzdem fiel heute die enorme Lockerheit von Ole auf,  der einen an sich nervigen Zwischenruf in einen Song einwob und später gar zu den Madsen(?)-Fans pogen ging. Gar nicht neu, aber erstmal richtig wahrgenommen wurde derweil das bärenstarke Zwischenspiel bei "Auf drei".

Einzig, dass "Fremde Städte" wohl endgültig aus dem Set raus ist, trübte den Abend minimal, ansonsten haben Tonbandgerät die Einheizeraufgabe gut erfüllt und die Latte gar ziemlich hochgehangen für Madsen.

 

Bei ihnen tat es echt gut, dass ich die Jungs nun schon mehrere Monate nicht mehr live gesehen hatte, Schon "Sirenen" und "Vielleicht" knallten überraschenderweise zumindest gefühlt oder aufgrund dieses 7-Monate-Verzichts noch mehr als bei den letzten Clubshows und so war es kein Wunder, dass die Strand-Arena von Beginn an kochte.

In der Setlist tat sich dann erwartungsgemäß zunächst nicht viel, ein Stück weit Routine galt also auch für diesen Auftritt, dennoch war es ohne jeden Zweifel ein sehr starkes Konzert, welches in der zweiten Hälfte dann auch noch einige eher unerwartete Songs wie "Mein Therapeut und ich" (Text hab ich endlich drauf) und "Mit dem Moped nach Madrid" aufwartete.

Diese beide Stücke wurde in Kombination mit "So cool bist du nicht" und "Kompass" (gefühlt heute noch emotionaler als sonst) gespielt und bildeten zumindest für mich so etwas wie den Höhepunkt des Abends.

In der Zusammensetzung ging es jedoch - vermutlich auch wegen der Anzahl an Tonbandgerät-Fans - etwas zur Lasten der Stimmung, die nun selbst mit dem finalen Act "Nachtbaden" (wo, wenn nicht hier) nicht mehr das starke Niveau vom Beginn erreichte. Dennoch war es ein wundervoller Abend zum Abgehen mit der sehr willkommenen weiteren Überraschung "Das muss Liebe sein" in den Zugaben.

 

Für einen Tourabschluss hätte man vielleicht sogar noch mehr erwarten können, das wäre jedoch Jammern auf sehr hohem Niveau. Von der Setlist her blieben jedenfalls kaum Wünsche offen (zumindest wenn man die Setzeitbegrenzung berücksichtigt, zudem fänd ich "Im Dunkeln" mal wieder ganz nett) und zusammen mit dem sonnigen Ausflug an die Ostsee und dem starken Auftritt der Tonbandgeräte endete ein traumhafter Tag.