Finaler Dreierpack mit dem Hamburger Kneipenchor auf dem Rathausmarkt (13.12.), Enno Bunger auf Kampnagel (14.12.), jeweils Hamburg und Rob Lynch im Tower, Brem

Zum Abschluss des musikalischen Jahres trat der Hamburger Kneipenchor mit einem Miniset am Roncalli Weihnachtsmarkt auf. Gegen die Geräuschkulisse hatte es die etwas abgespeckte Truppe leider schwer durchzudringen, dennoch war es ein gelungener Opener für den finalen dreierpack. Zumal das kurze Set aus den wohl besten ihrer Umsetzungen (Don't stop me now und Verdammt ich lieb dich) und dem weihnachtlichen Fairytale of New York bestand.


Am Folgeabend stand ein weiteres Mal Enno auf dem Plan. Auch diesmal mit Sarah & Julian als Eröffnung. Anders als vor 10 Tagen kam wohl auch aufgrund der Größe der Location keine Gänsehaut auf, der Wegträumfaktor blieb aber ebenso erhalten wie die Güte des Auftritts. Anders als beim Geschwisterpaar tat die größere Location den Jungs um Enno ziemlich gut. Die Songs wirkten hier alle entweder kraftvoller oder (bei Balladen wie "Abspann" oder dem wundervollen "Klumpen") verletzlicher. So konnte auch ohne große Setlistvariation ein weiterer sehr grosser Abend gestaltet werden, an dem Enno zudem als Entertainer begeistern konnte.

Besonders drei Blöcke waren aus einem bärenstarken Abend noch hervorzuheben: Leeres Boot/Roter Faden mit den starken Outros, der solopart aus "Am Ende des Tunnels" (heute am Klavier!), "Bitte bleib bei mir" und "Wo bleiben die Beschwerden?" und der finale Block Nicht immer alles jetzt/Heimlich/Regen, bei denen erstere zwei durch ihre neuen Arrangements glänzen (siehe auch den Mitschnitt). Das vorletzte Konzert konnte also vollends überzeugen.

 

Für den allerletzten Act ging es wie zu Beginn des Monats nochmals nach Bremen in den überraschend schwach besuchten Tower. Voract war wie schon beim Dachterrassen-Konzert von Rob im Sommer Recreations, dem ich anders als damals nun komplett lauschen konnte. Heute hingegen hätte ich nichts dagegen gehabt die erste Hälfte zu verpassen, da der Sänger sich vieler elektronischer Sounds aus seinem MacBook bediente. Da waren zwar durchaus nette Beats dabei, insgesamt war es aber eher anstrengend zuzuhören. Zum Ende des Sets gab es zum Glück ein paar Stücke nur mit Gitarre, mit denen er dann auch direkt wieder als typischer english-pub-rocker punkten konnte. Da dass aber nur für ein Drittel des Sets galt, war er der schwächste Act seit Längerem.
Rob und seine Jungs hatten es entsprechend leicht die Qualität und meine Laune zu heben. Von Beginn an war es die gewohnt rockige Show, die mit "Feeling Good" und "Broken Bones" schon bestmöglichst begann. In voller Besetzung hatte ich Rob schon länger nicht mehr live gesehen und entsprechend genoss ich die wirklich sehr geile Live-Performance - gerade auch von den Songs des zweiten Albums, die für mich gar Premieren darstellten. Besonders "Prove It" und "Salt Spring" ragten hier rockenderweise heraus.
Die schönsten Momente garantierten aber die etablierten Singalongs bei "Hawking" und natürlich dem finalen "My Friends & I" (mit so nem Song kann man das Jahr gut beenden). Zumindest der Hauptact hielt also was ich erhoffte und sorgte für einen klasse Abschlussabend.
Und das war es dann also: ein fast rekordverdächtiges Jahr mit 64 Konzerten, 2 Musicalbesuchen und einem Militärmusikfestival. Hier ist nun für 45 Tage Pause.