Global Citizen Festival in der Barclaycard Arena, Hamburg

Vom G20 kann man ja halten, was man will, aber "deswegen" unter anderem Coldplay und Herbert für lau zu erleben ist nicht das Schlechteste - eine nette Zusammenstellung jedenfalls für Konzert Nr.333.
Nach der längsten erlebten Schlange ever, war ich doch noch pünktlich drin um dieses Event in voller Länge zu erleben.


Wie zu erwarten konnte gleich Coldplay zum einen voll überzeugen und die Halle zum Kochen bringen. Endlich war es mir möglich die Jungs mal live zu erleben und geboten wurde ein sehr feines Set mit "Paradise", "Viva La Vida" und weiteren Greatest Hits und ohne Frage liefern Chris Martin und Co. war es total genial. Das erste Highlight war jedoch der zusammen mit Shakira (live eine unerwartet schöne Stimme) vorgetragene Song "Yellow".


Die Qualität sollte danach abfallen, da als zweiter Act Andreas Bourani ein zum Glück kürzeres Set präsentierte. Wobei man zugeben muss, dass "Auf uns" - wenn es nicht dauernd läuft - eine gute Nummer ist und live schon ganz gut geht. Auch "Astronaut" (heute gar live mit Sido) macht schon Laune und wären mehr Songs in dieser Art, würde er mir deutlich mehr zusagen, die anderen Stücke aber sind viel zu beliebig.


Als drittes durfte Ellie Goulding die Bühne betreten - viel fällt mir aber zu ihr gar nicht ein. Die erste Hälfte des kleinen Sets mit den unbekannten Songs überraschte mich vom Stil negativ, sodass dort nur Ellies Stimme überzeugen konnte, für die beiden Welthits "Burn" und "Love me like you do" aber konnte vor allem durch die instrumentale Power mehr als entschädigen.


Letzter Internationaler Star auf der Bühne war Pharrell Williams. Und auch hier fällt mir gar nicht viel mehr ein, ausser dass das ganze Set - natürlich vor allem "Get Lucky" und "Happy" - extrem gut tanzbar war und Pharrell die Bude dementsprechend unter Kontrolle hatte. Ob die Hupfdohlen bei einem Abend, wo auch die Rolle der Frau Thema war, nötig sind - steht auf einem anderen Blatt, konnte aber so oder so nicht verhindern, dass man diesen Part des Abends nur cool finden konnte.

Nachdem Lena kurz beweisen durfte, dass sie vielleicht alles kann, nur nicht singen , kam zum Finale dann endlich Herbert dran. Auch wenn sich die Halle verständlicherweise verkehrsbedingt schon etwas leerte, herrschte von Beginn an (etwas unerwartet begann er mit "Schiffsverkehr") recht gute Stimmung, wenngleich die Mitsingparts eher mies liefen und so zum Beispiel "Land unter" viel von seinem Reiz verlor. Während das Publikum also nicht mehr voll mitging, konnte Herbert mich total überraschen mit einer persönlichen Livepremiere. Nie hätte ich erwartet, dass in diesem Rahmen mit "Chaos" eine alte Perle aus der Schatzkiste geholt wird - auch wenn es sich thematisch wie der Großteil des Sets - durchaus anbot. Da es zudem auch noch patzerfrei war, war der Abend alleine für diesen Titel schon lohnenswert, ein weiteres Highlight ohne jede Frage die gemeinsame Darbietung von "Mensch" mit Chris Martin (deutschsingend) und auch das neue finale Zobeley-Solo bei Alkohol. Gelungen auch die kurze - aber deutliche - Ansprache an Frau Merkel und Konsorten. Mit Feuerlicht endete ein langer, aber schöner Abend.

Die komplette Setlist:
Schiffsverkehr - Chaos - Stück vom Himmel - Mensch - Alkohol - Land unter - Bleibt alles anders - Zeit, dass sich was dreht - Feuerlicht

Ein Abend mit ein paar wenigen Längen, der vor allem dank Coldplay und Herbert aber dennoch zu den bisherigen Jahreshöhepunkten zählt.