Bernd Begemann in der Elbphilharmonie, Hamburg

Das erste Konzert als Steuerberater führte in die Elphi, diesmal jedoch in den kleinen Saal, der - um das vorwegzunehmen - akustisch nicht mit dem großen mithalten kann.

Und auch das Set konnte zumindest in der ersten Hälfte nicht recht überzeugen. Dort präsentierte Bernd mit seinem Mann am Klavier sein aktuelles Konzeptalbum "Die Stadt und das Mädchen", welches zwar durchaus gerade mit seiner Melodik ala Barmann alter Garde super in den Rahmen passte, auf Dauer aber doch recht eintönig war und nur durch kleine Showeinlagen aufgepeppt wurde. "Teil der lebendigen Stadtteilkultur" überzeugte zudem textlich durch gute Beobachtungsgabe, sonst blieb der erste Part aber auch diesbezüglich hinter den Erwartungen zurück.

In der zweite Hälfte wurde dann einige ausgewählte Lieder seiner Karriere im ebenfalls reduzierten Stil dargeboten, nun aber auch mit Gitarre. Und dieser zweite Teil hatte dann schon deutlich mehr von Stil Hamburger Schule, den ich so schätze. Und direkt mit "Unten am Fluss" wurde der Konzertsaal zu einem noblen Rockschuppen mit richtig guter Stimmung. Da Begemann aber weiter kleine Einlagen im Rock'n'Roll-Stil der 50er/60er einbaute, entstand eine spannende, kurzweilige Mischung. Zusammen mit den nun auch größtenteils starken Texten, die teils vor Sarkasmus nur so strotzen und einigen Spitzen gegen Gesellschaft und Hamburg im Allgemeinen und Eppendorf und die Elphi im Speziellen machte das einfach nur Spaß. Ein Highlight war dabei "Fernsehen mit deiner Schwester", dass sich zu einem langen Mix aus gelungenem Song und allgemeiner kritischer, aber sehr spaßiger Diskussion über das Fernsehniveau entwickelte.

Abschließend zu loben ist noch die Klasse von Kai Dorenkamp am Klavier.

Dennoch insgesamt sicher kein exzellenter Auftakt in das Konzertjahr, aber irgendwie ansprechend für die erreichte Laufbahnstufe.