Bonnie Tyler in der Musik- und Kongresshalle, Lübeck

Das habe ich auch selten: auf die Minute pünktlich war ich bei diesem Konzert angekommen, da legte auch schon der Voract los. Konkret handelte es sich dabei um Sharron Levy, eine junge Isländerin, die stimmlich durchaus überzeugen konnte und auch sonst hörbar war. Mit Band würde ihr Set aber sicher besser rüberkommen. Highlight war ein anfangs sehr sanftes Cover von "Sex on Fire".

Nach der kürzesten Umbaupause ever (nicht mal 2 Minuten) waren dann bereits Bonnie und ihre vierköpfige Band auf der Bühne und heizte vom ersten Ton an der nicht ganz ausverkauften MUK ein, zunächst jedoch mit Covern von CCR und den Bee Gees (To Love Somebody), vor allem letzteres wusste durch gelungenes Arrangement zu gefallen. Eigentlich traurig, dass man eine 40-Jahr-Jubiläumstour mit dermaßen vielen Covern (auch in der Zugabe folgten einige) bestückt, dem Abend tat das dennoch.
An 4.Stelle im Set tauchte dann mit "Lost in France" dann endlich der erste eigene Titel auf, der wenig überraschend genauso gefeiert wurde wie das folgende "It's A Heartache". Hier (und im übrigen auch bei den unterhaltsamen Ansagen) kam dann auch die tolle raue Stimme endlich zur Entfaltung.
Es folgten Medleys und dem Radiohörer eher weniger bekannte Songs, von denen "Bitterblue" und "Notes from America" nicht zuletzt auch musikalisch zu überzeugen wussten. Bitterblue scheint derweil für die Fans eine Perle zu sein - so sehr wie dort mitgesungen und applaudiert wurde.

Für mich persönlich war hingegen das deutlich bekanntere "Total Eclipse of the Heart" ein Sahnehäubchen im Hauptset. Im letzten Track vor der Zugabe (Faster then Speed of Night) durfte dann die Band mal zeigen, wie sehr sie rocken kann - ein bis hierhin würdiger Abschluss.

Die Zugabe war - wie bereits erwähnt - zunächst coverlastig. Doch Tylers Stimme passt sowohl zu einem Janis Joplin-Song (Turtle Blues) als wenig überraschend auch zu Tina Turner wunderbar, "Simply The Best" ist jedoch kein 100% Cover, da es ursprünglich von Bonnie gesungen wurde.
Der Abend endete dann mit einem leider etwas verhunzten "Holding out for a Hero", hat sich insgesamt aber für das Live-Erlebnis dieser tollen Stimme gelohnt.

Schon morgen geht es hier weiter...