Olli Schulz in der Laeiszhalle, Hamburg

Ohne Vorband ging es in Hamburgs wohl schönster Halle zunächst mit Songs von gewöhnungsbedürftigen aktuellem Album los. Live funktioniert "Wachsen" als Opener und auch die anderen Stücke davon jedoch insgesamt gut und sorgten mit für eine abwechslungsreiche und vor allem wunschlos glücklich machende Setlist.
Insgesamt konnte ich mich aber vor allem an den Stücken des Vorgängers sowie noch ungekannten Perlen und so sollte dann der Mittelblock - eingeleitet von "Als Musik noch richtig groß war" (immer wieder Gänsehaut) - mit "Phase" und "Wenn es gut ist" für einen frühen Höhepunkt des Konzerts sorgen. Nicht zuletzt auch aufgrund des Wortwitz des neuen Stücks "Junge Frau sucht Reifenmann" (nein, kein Schreibfehler)mit Unterstützung von Olli Dittrich und Bjarne Mädel.
Wo wir gerade beim Thema sind: Schulz-Konzerte leben nicht zuletzt von den witzigen Anekdoten zwischendurch, die auch heute fleissig gestreut wurden und das Konzerterlebnis weiter aufwerteten. Ein weiterer Grund dafür war die sehr gute Akustik und das enthusiastische Publikum.

Auch das Ende des Hauptsets hatte mit "Wenn die Musik nicht so laut wär" und "So lange einsam" rockige und textliche Höhepunkte zu bieten.
Die Zugabe mit "Spielerfrau" und "So muss es beginnen" als Rausschmeisser rundeten den gelungenen Abend ab.

Musikalisch betrachtet winziger Kritikpunkt übrigens: So wirklich zur Entfaltung kommt die Klasse der Band viel zu selten. Sie wirkten teilweise als schnödes Beiwerk.