Nena im Stadtpark, Hamburg

Nach einem sehr erholsamen Malta-Urlaub ging es nur zwei Tage später mal wieder zur wohl schönsten Bühne der Hansestadt.
Voract an diesem Abend war Sharron Levy, die Nena vor Jahren mal bei Voice gebuzzert hatte.
Diese konnte gleich zu Beginn durchaus überzeugen und hatte unter anderem eine tolle Ballade am Start, es wurde zwischendurch aber auch leicht öde. Mit "Let's Go" kam als Entschädigung dafür aber noch mal eine richtig gute Nummer. Insbesondere die interessante Stimmfarbe blieb in Erinnerung - mit Band zusammen könnte das sogar richtig gut kommen.

Und dann war es soweit - nachdem ich die grossen deutschen Sänger eigentlich alle durch hab, stand nun die große Dame Nena auf der Bühne. Sie ist dabei ohne jeden Zweifel eine Rampensau und es war schon eine gute Party im Stadtpark, aber so richtig geflasht hat mich der Abend erstaunlicherweise selten, was eventuell auch daran lag, dass ich auch der Hits nicht wirklich was kannte und Dinge wie "Lass mich dein Pirat sein" und "Liebe ist" fehlten.
Dabei ging es mit dem drumlastigen "Indianer" gut los und mit "?" kam sehr früh im Set meine Lieblingsnummer. Danach aber hing der Abend eine ganze Zeit lang durch. Es gab aber natürlich auch tolle Momente - z.B. die sehr schöne Version von "Wunder geschehen" mit Akkordeon oder auch "Irgendwie irgendwo irgendwann" mit Reggae-Part und Überraschungen wie eine irrsinnig schnell rappende Nena und eine Prise Selbstironie bei "Oldschool". Andererseits war "99 Luftballons" trotz Hey Jude-Outro live irgendwie lahm.

Die letzte Zugabe konnte mit der textlich sehr starken Ballade "In meinem Leben" sowie dem Ohrwurmchorus des ganz neuen Songs "Immer noch hier" nochmal etwas gnädiger stimmen. Und auch wenn es kein gänzlich vermiester Abend war und ich schon froh bin, sie mal gesehen zu haben, brauch ich Nena nicht unbedingt nochmal. Wenn überhaupt dann vielleicht in nem kleinen Club, wo dann richtig die Lutzu abgeht.