Knust Acoustics auf dem Lattenplatz, Hamburg

Einen Tag später ging es von der schönsten zur mit Abstand meistbesuchten Bühne. Zum ersten Mal in diesem Jahr war der Lattenplatz mein Ziel. Act 1 bei der heutigen Ausgabe der Knust acoustics war Mia Aegerter. Beginnend mit einem textlich gelungenem Trennungslied war ihr Set aber insgesamt viel zu öde und soll hier keine weitere Erwähnung finden.

Die zweite Dame an diesem Abend war Violetta Zironi. Wirklich besser wurde es aber auch hier nicht, zumindest hatten die meisten Songs aber dank der Drums nen netten Rhythmus. Es verfestigt sich jedoch mehr und mehr der Eindruck, dass mich diese Reihe nicht mehr packt und ich auch deshalb nur noch zu ausgesuchten Terminen vor Ort sein werde.

Grund des heutigen Besuchs war dann auch der finale Act, die Stuttgarter Band Antiheld. Und das warten hatte sich dann wenigstens gelohnt. Die Jungs überzeugten mit starken Melodien (nicht zuletzt aufgrund Kontrabass und Akkordeon), der rauchig-kratzigen Stimmfarbe und intelligenten - aber teilweise auch herrlich sinnfreien oder anzüglichen - Texten. Selbst ein Liebeslied zerfloss so nicht vor Schmalz. Durch die leicht ins punkige gehenden Songs herrschte dann auch im Publikum endlich gute Stimmung und die Forderung nach einer Zugabe nur zwangsläufig.
Für Gänsehaut pur war in dem kurzen Set auch Platz: Der Song über den Unfalltod des besten Freundes war einfach hochemitional und textlich mehr als gelungen.
Eine junge Band, der man nur wünschen kann, dass sie Erfolg hat und ihren Weg weitergeht.