Max Giesinger im Stadtpark, Hamburg

Nach einem neuerlichen Städtetrip (diesmal nach Ungarn) stand nur kurz nach der Heimkehr mal wieder der Besuch im Stadtpark an. Um den Stress zu vermeiden, hatte ich zunächst vergeblich versucht das Ticket noch zu verkaufen.

Vorteil war erneut die Extra-Schleuse für Männer, die mich wieder in Reihe 1 spülte, wo Chris James mit Gitarre und iPad - welches ja scheinbar mittlerweile zum guten Ton gehört - den Abend eröffnete.
Ich fasse mich mal kurz, weil es nicht in Erinnerung bleiben wird: Der erste und letzte Song hatten durchaus was, insbesondere gilt das auch für seine Stimme. Besonders, dass selbige einige Male verfremdet wurde, nervte mich persönlich zunehmend und entgegen meiner Art verzichtete ich gegen Ende auch auf Applaus. Es konnte also eigentlich nur besser werden.

Auch wenn ich Musik im Stil von Giesinger nicht mehr wirklich favorisiere (weil es zu viel ähnliches gibt), so standen seine Konzerte bislang immer für gute Laune und im Stadtpark wollte ich den Kurzzeit-Hanseat dann doch mal live sehen.
Und auch der heutige Abend hat in erster Linie einfach mal wieder Spass gemacht - ganz offensichtlich sowohl dem Publikum als auch den Jungs auf der Bühne. Andererseits reicht es dann aber auch mit Konzerten aus dem Tour-Zyklus, weil die Setlist dann doch 2-3 Schwächen aufweist.
Im Verlaufe des Abends gab es allerdings auch schon einiges vom kommenden Album zu hören und hier bleibt festzuhalten, dass besonders die Textqualität offenbar weiter zunimmt, die Single Legenden funktioniert live zudem wunderbar.


Bei den alt gewohnten Nummern wiederum sorgten Kleinigkeiten für schöne Momente. "Roulette" als Opener wurde nur leicht umarrangiert, war aber deutlich kraftvoller und rockiger. Dazu waren es die leisen Töne (Piano-Intro bei "Nicht so schnell" und die reduzierte, countryangehauchte Version von "Die guten Tage strahlen"), die mich überzeugten. Es spricht zudem in den meisten Fällen für den Künstler, wenn er nicht einfach das Album runtersingt, sondern mit solchen Elementen das Live-Erlebnis erhöht.
In Erinnerung bleibt der Abend aber auch wegen Kleinigkeiten: ein Stadtpark-Konzert ohne Regen ist gefühlt bereits erinnerungswürdig genug. Dazu kam ein Security, dessen Musikgeschmack man eher im Heavy Metal ansiedeln würde, der aber jeden Spass mitmachte und der Gastauftritt dreier "Voice Kids" mit ihrem italienischen Battle-Song, besonders schön war Nadins Stimme.
Schließen möchte ich den Bericht mit einer überraschenden Erkenntnis. Viele Väter und Freunde waren offenbar nicht nur schmuckes Beiwerk ihrer Mädels, sondern sangen erstaunlich laut mit. Der Max scheint einfach vieles richtig gemacht zu haben.