Per Gessles Roxette in der Laeiszhalle, Hamburg

Konzert Nr.3 des Monats führte erneut in die allehrwürdige Laeiszhalle, wo zunächst Lee Macdougall den Abend eröffnete. Insgesamt war seine Musik relativ eintönig, allerdings mit sehr guten Texten und netten Ideen (wie dem Teufel, der singen können möchte wie die Beatles). Zudem ein sehr sympathischer und witziger Typ, der mit seinem Musikstil aber auch einfach nicht wirklich passte.
Ganz cool war noch sein "MfG"-Cover. Muss man sich als Brite erstmal trauen und die Version hatte Charme.

Hauptact war dann der "Rest" von Roxette (Marie kann ja leider nicht mehr dabei sein) und starteten direkt mal mit "The Look" furios ins Set. Sofort stand somit auch nahezu die komplette Halle, woran sich im Laufe des Abends auch nix mehr ändern sollen. Von Beginn an wurde auch die enorme Spielfreude der Band sichtbar, die sich insbesondere in den instrumentalen Bridges oder Outros zeigte.

Ein erstes Highlight folgte für mich auf dem Fuss mit der Live-Premiere von "Milk and Toast and Honey", leicht countryhaft angehaucht und mit Streicher-Einsatz in einer wunderschönen Version. Überhaupt haben viele der Songs durch den Einsatz einer Violine eine sehr schöne Note hinzugewonnen und insgesamt lässt sich auch festhalten, dass die leichten Neuarrangierungen gelungen sind.

Im folgenden bot sich ein wilder Ritt durch die komplette Schaffenszeit der Band mit einer guten Abwechslung aus reinen Partynumnern ala "Dressed for success" und den kultgewordenen Balladen. Bei den Balladen zeigte sich allerdings auch, dass Marie eigentlich nicht zu ersetzen ist. Besonders deutlich wurde das bei "Spending my time" - eigentlich meine Lieblingsballade. Der Song beginnt sehr ruhig und hier war Helena als neue Leadsängerin echt schwach, während das "bombastischere" Ende sehr gut zu ihrer Stimme passt.

Etwa zur Setmitte präsentierte Per dann zwei seiner neuen Solo-Nummern, ebenfalls ziemlich countryhaft. Besonders letztere () gefiel vor allem vom gesamten Sound und wurde entsprechend vom Publikum gewürdigt.

Bis zum Ende des Hauptsets war dann nur noch gute Stimmung angesagt, beginnend mit "Opportunity Nox" in einer bockstarken rockigen Version bis zum gewohnten Doppel "How Do You Do/Dangerous".
Dass mit "Joyride" in der Zugabe die Stimmung nochmal einen Höhepunkt erreichte, verwundert wohl kaum.

Nach gut 110 Minuten endete ein Konzert, dass mal wieder gezeigt hat, dass die Roxette-Hits einfach zeitlos sind und auch heute noch blendend funktionieren und gute Laune erzeugen. Und auch wenn Marie bei den Balladen fehlt, ist der Abend sein Geld durchaus wert.