Clueso in der Großen Freiheit 36, Hamburg

Das letzte Konzert 2018 in der Großen Freiheit aufgrund der etwas ruhigeren Setlist trotz möglicher erster Reihe habe ich erneut vom inzwischen liebgewonnenen Balkon verfolgt, das ganze erstaunlicherweise ohne Vorband.

Im Laufe des Abends sollte aber auch klar werden warum es keine gab, denn Clueso und seine Band brauchten die möglichen drei Stunden nahezu komplett für ihren Auftritt. Quantitativ gab es also schonmal nicht ansatzweise was zu bemängeln.

Von einem Kumpel noch weiter angefixt, hatte ich auch qualitativ einiges erwartet. Allerdings sollte es sich tatsächlich sinnvoll erweisen, dieses Konzert sitzend auf dem Rang zu verfolgen, da es doch über weite Teile des Sets recht ruhig und somit auch weniger stimmungsvoll blieb (Ausnahme z.B. "Du und ich" und der ein oder andere Radiohit). Das ist aber gar nicht so negativ gemeint, wie es vielleicht klingt. Denn zum einen kamen in diesen akustischen Versionen die Texte noch besser zur Geltung und zum anderen waren es die feinen Arrangements, die den Abend musikalisch auf ein sehr hohes Niveau hoben. So konnte mich (u.a. aufgrund des Saxophon-Solos, welches sowieso viele Songs veredelte) z.b. "Neue Luft" endlich begeistern und "Pizzaschachteln", bei dem alle Bandmitglieder ihren Solo-Einsatz hatte, gehörte zu den Highlights des Abends.

Damit kommen wir zur Band überhaupt. Es war total schön anzusehen, welche enorme Spielfreude alle Beteiligten hatten - insbesondere der großartige Tim Neuhaus und Antonio sind dort noch hervorzuheben - und auch dieser war es wohl zu verdanken, dass die Setlist mehrfach spontan über den Haufen geworfen wurde und sich so dieser gefühlt endlose Abend entwickelte. Gefreut hab ich persönlich mich auch über lange nicht gehörte Songs (Frische Luft, Fanpost) und die Gute-Laune-Nummern "Du und ich" und "Achterbahn".

Letzteres war Auftakt zur dann doch recht schwungvollen Zugabe, wo das Publikum dann auch noch einmal aus sich rauskommen durfte.
Ein abwechslungsreicher Abend hoher musikalischer Qualität fand so ein würdiges Ende.