Hammer Summer auf dem Marktplatz, Hamm

Weiter geht es mit dem Sommer der Weltstars, allerdings begann der Abend zunächst mit deutschen Acts.

Auftakt machten dabei Engst aus Berlin. Und die schafften es direkt den Hammer Marktplatz in Fahrt zu bringen. Das ganze ganz einfach mit gutem deutschen Punkrock. Es ging von Anfang ab voll auf die zwölf und überzeugte mit klugen Texten und Ansagen gegen Mainstream und Nazis. Insgesamt erinnerte das an die guten Zeiten der Hosen oder Ärzte oder auch an Montreal.
Mehr als gelungener Auftakt in den Abend also, gekrönt mit einem starken Cover von "Lila Wolken" als Zugabe. Ich sollte es somit nicht bereut haben den ganzen Hammer Summer mitzunehmen, was bis zum Vormittag noch nicht fix gewesen war.

Etwas bekannter und schmuiger ging es dann bei Joris zu, der mich vor einiger Zeit live aber durchaus zu überzeugen wusste. Das konnte allerdings nicht wirklich bestätigt werden. Seine Stimme bleibt unverwechselbar und die Band kann auch definitiv was und  man spult auch nicht einfach die Songs wie von Platte runter, aber das Set hatte auch völlig unnötige langweilige Phase wie Covereinlagen an einem selbst zusammengebastelten Instrument und einen unnötigen Ausflug in Richtung Techno. Die neuen Stücke wirken zudem textlich auch schwächer.
Leider ein Schritt zurück.

Nun aber der Weltstar bzw. Komponist großer Songs: Albert Hammond. Allerdings muss ich ehrlich sein und sagen, dass das Set doch einige Längen hatte.
Dabei begann der Abend gut mit u.a. "Down by the River" und "Freedom Come Freedom Go" und man hatte das Gefühl, dass diese Art Musik einfach blendend zu einem lauen Sommerabend passt und man sich einfach ne gute Zeit macht.
Doch irgendwie riss dann merklich der Faden und die Stimmung ging auch insgesamt deutlich zurück. Das lag vor allem daran, dass die Songs in nen folgenden fast 50 Minuten eben keine Welthits mehr waren, sondern ein Ritt durch die Eigenwerke der letzten Jahrzehnte.
Und bei allem Respekt: Das war solide, mehr nicht.

Die Zugabe konnte dann immerhin mehr als versöhnen. Diese Songs - der Einfachheit diesmal einfach als Screenshot - sind einfach zeitlos und es war schon nice diese live zu hören. "One Moment in Time" hat aber auch glasklar gezeigt, wie wichtig eine Stimme für den Erfolg eines Songs ist.

Erstaunlicherweise war also Engst quasi das Highlight des Abends. Wäre es nicht kostenlos gewesen, hätte ich mich wohl etwas geärgert. Ganz umsonst war der Abend aber auch nicht.