Herbert Grönemeyer in der Berliner Waldbühne

Und dann also mal wieder  Waldbühne Berlin mit dem großen Herbert Grönemeyer. Diesmal allerdings aus ungewohnter Perspektive, hatte sich doch das Forum nahezu geschlossen für Sitzplatz entschieden.

Den Abend eröffnete der neuste Grönland-Act Oehl. Witziger Zufall, dass einen Tag vor Abflug nach Island noch ein Act mit teils dortigen Wurzeln zu hören ist. Begeistert hat es mich jedoch nicht. Der Rhythmus wirkte anfangs noch interessant, ging aber nahezu unverändert durchs gesamte Set, da ist es nicht verwunderlich, dass das ganze eintönig und langweilig wirkte. Die Texte zudem auch eher belanglos.

Aber auch das ging vorbei und los ging es wieder mit dem stundenlangen "Sekundenglück".
Zunächst soll einfach mal erwähnt sein, dass der ungewohnte Platz durchaus Vorteile hatte. Zum einen macht es mit bekannten Gesichtern am meisten Spass, zum anderen war es auch mal schön die Bühnenshow in Gänze wahrzunehmen und zudem Gelegenheit zu haben diese beeindruckende Location zu beobachten.

Um ehrlich zu sein: Das Konzert heute lebte insbesondere von dieser besonderen Atmosphäre der Waldbühne, die einfach immer und immer wieder begeistert und weniger vom Set, welches eben nahezu ohne Veränderung zum Frühjahr, oder Herbert und Band und deren Spielfreude, die natürlich dennoch vorhanden war.
Ein paar Beispiele für die besondere Stimmung: Mehrere erfolgreiche La-Ola-Wellen noch vorm Start, Euphorie von Beginn an mit dem ersten Höhepunkt " Und immer", welches gefühlt von der ganzen Waldbühne mitgesungen und vor allem "mitgewunken" wurde  und bereits zu einem ersten Ausflug von Herbert führte sowie der ohrenbetäubende Applaus für Herberts diesmal aber auch noch beeindruckender Anti-Rechts-Ansage vor "Fall der Fälle", welches mit dem live auftretenden Kneipenchor sowieso noch besser kommt.
Ansonsten habe ich gar nicht so viel zu kommentieren: Es war wie eigentlich immer ein großartiger Abend mit Herbert und Band und stinmungsmäßig eben typisch Waldbühne. Weitere Highlights waren dabei sicher die Livepremiere von "Neuland", das synchrone Feuerwerk zu "Zeit, dass sich was dreht" sowie die so zu Herz gehenden "Warum" und "Immerfort".

Kleinster Wehmutstropfen: Dem Publikum hätte man nach dem Abend ruhig eine besondere Zugabe gönnen können