Thees Uhlmann am Mastholter See, Rietberg

Das dritte Corona-konforme Konzert im Stück könnte möglicherweise bereits zu diesem noch recht frühen Zeitpunkt im Jahr das letzte für dieses Jahr gewesen sein und führte in die unmittelbare frühere Heinat.

 

Mit dem neu zusammengestrickten Programm "Songs & Stories" trat Thees Uhlmann dabei zusammen mit den beiden Band-Mitgliedern Rudi Meyer (Gitarre, Gesang) und Simon Frontzcek (Piano, Gitarre) auf und bot genau das, was der Tourtitel versprach - eine Mischung aus letztlich (nur) 14 Songs und vielen, teilweise auch tatsächlich noch unbekannten, Anekdoten.

 

Das Programm ging dann auch gleich glänzend los mit "Fünf Jahre nicht gesungen" und "Danke für die Angst".

Rein von der Songauswahl war dabei einzig enttäuschend, dass das Album "#2" komplett missachtet wurde und im Wesentlichen die bessere Hälfte des neuen Albums gespielt wurde, welche durch Cover und den Hits von Album Nr.1 ergänzt wurden.

Erstaunlicherweise sollten dabei vor allem die Cover einen besonderen Genuss darstellen - DTH's "Liebeslied" in Pianobegleitung war bereits wundervoll, dazu kam es noch unerwartet zu kettcar-Sound mit "48 Stunden", dass in diesem Style auch Charme hatte.  Vom Publikum selbst waren hingegen vor allem die Tomte-Songs besonderes herzlich gefeiert worden.

 

Auch darüber hinaus waren es vor allem die (zusätzlichen) Piano- oder Gitarrenzwischenspiel bei "&Jay-Z singt uns ein Lied" sowie "Was wird aus Hannover" (sowieso eines der Lieblinge auf dem aktuellen Album) , die den Titeln entsprechend neue und sehr gelungene Noten gaben. Meist war es jedoch die Reduzierung auf das Nötigste, die den Titel einen besonderen Charme mitgaben und (auch temperaturbedingt) für Gänsehaut sorgten.

 

Die Presse hat das Konzept nicht ganz unrechtmäßig als zu unrockig empfunden, die Songs in einem recht reduzierten und zumindest anderen Sound zu präsentieren, war für mich persönlich aber auch ein Grund dieses Konzert mitzuerleben und insgesamt war es auf jeden Fall ein netter Abend und schöner möglicher Jahresabschluss.

 

Heim geschickt wurde man im Übrigen mit dem von mir eigentlich gar nicht so gemochten "Ein Satellit sendet leise", welches sich als Rausschmeißer - textlich insbesondere in diesen Zeiten - hervorragend eignet.

 

Thees mit voller Mannschaft und mit vollem Druck macht aber ohne Zweifel mehr Spass.