Doppelevent am Schloß Neuhaus, Paderborn

Nach einem dreiviertel Jahr erzwungener Konzertpause ging es bei besten Sommerwetter und ohne größere Corona-Einschränkungen gleich mit zwei Tagen Livemusik am Stück endlich den kulturellen Neustart.

 

Am ersten Abend hieß es "Der Reis ist heiß" - das Musik-Comedyfestival von Rice against the Spülmachine mit den wunderbaren Gästen Suchtpotenzial und Sarah Hakenberg.

Denn um ehrlich zu sein: die weiblichen Acts haben grundsätzlich mehr überzeugt.

Sarah durch die Relevanz einzelner Songs, aber auch den Witz wie bei "10 kleine Dorfbewohner", Suchtpotenzial hingegen aufgrund des zumeist doch sehr makaberen, anstössigen Humors. Ohne jetzt allzusehr ins Detail gehen zu wollen (muss mich auch erst wieder ans Konzertberichte schreiben gewöhnen), gab es auf jeden Fall bei beiden Acts sehr viel zu lachen.

 

Wobei "Spülmachine" jetzt auch nicht schlecht war, gerade hinten raus mit "In the Netto" oder dem Schnaps-Medley, aber auch mit der wirklich gelungenen Verballhornung des "Lemon Tree". Insgesamt hätte ich von den Jungs aber noch mehr Wortwitz und/oder mehr schwarzen oder anstössigen Humor erwartet, sodass man letztlich sagen muss, dass gerade der Festival-Style dem Abend gut tat.

Beendet wurde das ganze im Übrigen mit einer großartigen Performance aller Beteiligten zum Song "Dosenbier".

 

Exakt 23 Stunden später, war es dann wieder mal Zeit für den besten Thees :P

Zunächst durfte aber dessen Gitarrist Martin Kelly mit seinen eigenen Songs den Abend eröffnen.

Kurz und knapp gesagt: So sweet der Schotte auch ist und auch eine wirklich klasse Stimme sein eigen nennt, sind seine Songs doch etwas dröge und beliebig. Etwas besser wurde es immerhin, als er noch etwas Unterstützung an den Drums bekam. In Erinnerung aber bleibt dieser Support Act aber nicht wirklich.

 

So richtig sprang allerdings auch bei Thees der Funke nicht über. Es mag evtl. einfach auch an meinen doch relativ hinten angesiedelten Platz gelegen haben, allerdings war bis auf wenige Momente das Publikum insgesamt nicht so Feuer und Flamme.

Zu meiner persönlichen Enttäuschung kam vielleicht noch hinzu, dass sich trotz neuem "Programmtitel" sich doch relativ wenig in der Setlist im Vergleich zum vergangenen Herbst getan hat.

Gleichwohl ist und bleibt "Was wird aus Hannover" in der Fassung ein Traum, zudem konnte ich mich sehr an meiner Live-Premiere von "Club27" und die Wiederaufnahme von "Das hier ist Fußball" erfreuen.

Und selbstredend waren die Stories (davon erstaunlich viele wirklich neu) auch den ein oder anderen Lacher wert.

 

Aber letztendlich war es dann sicher keiner der Konzertabende, die sich wirklich zu 100% gelohnt haben.

Aber hey: Hauptsache wieder Kultur